Medizinisches Cannabis Rezept: Wie kann man sich Cannabis verschreiben lassen?

Medizinisches Cannabis Rezept

Veröffentlicht auf: 13/12/2024

Fachärzte können ein medizinisches Cannabis-Rezept verordnen. Cannabis wird als alternative Therapie bei schwerwiegenden Erkrankungen eingesetzt, bei denen die Standardtherapien keine Wirksamkeit zeigen

Legalisierung von medizinischem Cannabis

Seit 2017 ist medizinisches Cannabis in Deutschland legal als Behandlung bestimmter Krankheitenw2a<<. CBD Blüten auf Rezept kann für chronische Schmerzen, Multipler Sklerose, Krebs und andere belastende Erkrankungen verschrieben werden.

Von 2017 bis dieses Jahr müssen Patienten einen Antrag bei der Krankenkasse stellen und nur nach der Genehmigung der Krankenkasse konnte die Ärztin oder der Arzt eine Behandlung mit medizinischem Cannabis verordnen. Seit dem 17. Oktober 2024 haben sich die Regelungen geändert: Ärztinnen und Ärzte mit bestimmten Qualifikationen können Cannabis Rezept verordnen, die Genehmigung der Krankenkasse einzuholen.


Ärzte können Cannabis über ein Betäubungsmittelrezept (BtM-Rezept) verschreiben, das es Patienten ermöglicht, auf Cannabisprodukte wie Blüten, Extrakte oder cannabinoidhaltige Arzneimittel zuzugreifen.

Die Verschreibung der Cannabistherapie kann entweder über ein Privatrezept erfolgen, wobei der Patient die Kosten selbst trägt, oder über einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse, die die Ausgaben im Falle einer Genehmigung übernehmen kann.

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Cannabis Therapie: Wie wirkt medizinisches Cannabis auf unseren Körper?

Cannabis kann sich eng mit dem Endocannabinoid-System (ECS) unseres Körpers verbinden. Lassen wir uns die Auswirkungen von Marihuana auf unseren Körper im Detail verstehen.

Es ist wichtig, die Verbindung zwischen Cannabis, Cannabinoiden (wie CBD und THC) und den Endocannabinoiden des ECS zu verstehen, um die Wirkung von Cannabis auf den Körper zu begreifen.

Die Verbindung zwischen ECS und Cannabis Cannabinoiden

Das Endocannabinoid-System (ECS) ist ein komplexes Netzwerk von Rezeptoren und Endocannabinoiden, das im Körper eine Vielzahl von Funktionen reguliert, einschließlich Stimmung, Schmerzempfinden, Appetit und Immunantworten. Es besteht aus drei Hauptkomponenten: den Endocannabinoiden, den Cannabinoid-Rezeptoren und den Enzymen.

Die Endocannabinoide sind körpereigene Moleküle, die eine ähnliche Struktur wie die Cannabinoide der Cannabispflanze besitzen und an spezifische Cannabinoid-Rezeptoren – CB1 und CB2 – binden.

CB1-Rezeptoren finden sich im Gehirn und im zentralen Nervensystem. Diese Rezeptoren regulieren Funktionen wie Stimmung, Schmerzempfinden, Appetit und Gedächtnis. Die CB2-Rezeptoren sind hauptsächlich in Immunzellen und peripheren Geweben aktiv und werden in Prozesse wie Entzündungsreaktionen und Immunantworten involviert.

Die Cannabispflanze besteht aus den Hauptcannabinoiden THC und CBD, die mit den Endocannabinoiden und Rezeptoren des ECS interagieren und sie beeinflussen.

THC (Tetrahydrocannabinol) ist der psychoaktive Cannabinoid in Cannabis, der auf CB1-Rezeptoren des ECS wirkt und einen psychoaktiven Effekt auslöst. CBD (Cannabidiol) wirkt hingegen auf die CB2-Rezeptoren und hat eine entzündungshemmende Wirkung, ohne die typischen “High”-Effekte von THC zu erzeugen.

Ein Arzt und Cannabis Therapie

Für welche Krankheiten kann man sich Cannabis verschreiben lassen?

Cannabis Behandlungen müssen von Haus- oder Fachärztinnen oder Ärzten verschrieben werden. Die Cannabis Therapie kann jedoch von Patientinnen und Patienten beantragt werden, die an schwerwiegenden Erkrankungen leiden und deren Standardtherapien wirkungslos sind.

Die häufigsten Erkrankungen, die mit Cannabis eine positive Auswirkung haben könnten, werden durch eine Begleiterhebung von 2017 bis 2022 in Deutschland identifiziert.

Die Begleiterhebung wurde von vielen Ärztinnen und Ärzte an ihren Patientinnen oder Patienten im ganzen Deutschland durchgeführt. Das Bundesministerium hat sich für Gesundheit (BMG) mit dem Studium beschäftigt.

Durchführung und Ergebnisse der Begleiterhebung

Die Aufgabe der Ärzte und Ärztinnen war es, einen Fragebogen für ihre Patientinnen und Patienten auszufüllen, die eine Cannabistherapie erhielten. Der Fragebogen musste während der Therapie mehrfach ausgefüllt werden.

Das Ziel dieser Untersuchung war es, genauere Informationen darüber zu erhalten, für welche Krankheiten Cannabis am häufigsten eingesetzt wurde, wie die Erfolgsraten der Behandlung waren, welche Cannabismedikamente angewendet wurden und welche Facharztgruppen Cannabismedikamente vorwiegend verordnen konnten. Cannabis wird in verschiedenen Formen eingenommen, z.B. CBD Hasch, Kristalle oder Öle.

Die Ergebnisse der Begleiterhebung haben bestimmte Symptome und Erkrankungen identifiziert, die insbesondere mit Cannabis Behandlung sehr wirksam sind. Diese Störungen sind:

  • chronische Schmerzen,
  • Tumorerkankungen
  • Spastik
  • Anorexie (Magersucht)
  • Multiple Sklerose
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Angst und Depression

Die Fachärzte und Fachärztinnen, die Cannabis-Rezepte verordnen, gehören bestimmten Fachbereichen an: Am häufigsten sind es Onkologen, Neurologen und Psychiater.

Die hauptsächliche Cannabis Nachfrage ist jedoch für Menschen, die an Angst und Depression leiden.

Voraussetzungen für Cannabis BTM Rezept

Für die Verschreibung eines Cannabis Rezepts müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass Ärzte und Ärztinnen die Cannabis-Therapie nur unter bestimmten Voraussetzungen als Betäubungsmittel (BTM) in Deutschland verschreiben können.

In Deutschland dürfen sich Patienten mit schweren Erkrankungen wie chronischen Schmerzen, Multipler Sklerose, Krebserkrankungen, Spastik, Übelkeit durch Chemotherapie und anderen Bedingungen Cannabis verschreiben lassen.

Darüber hinaus, wenn Standard Therapiemöglichkeiten nicht erfolgreich oder nicht geeignet sind, ist die Verschreibung von Cannabis möglich.

Eine weitere Bedingung ist auch die ärztliche Bescheinigung, d.h. der Arzt muss bestätigen, dass der Einsatz von Cannabis aufgrund der medizinischen Indikation des Patienten gerechtfertigt ist. Es muss dokumentiert werden, dass die Behandlung mit Cannabis die Lebensqualität des Patienten verbessern kann.

Alle Patienten, die eine Cannabis Therapie beginnen, müssen regelmäßig überwacht werden und die Ärztin oder der Arzt muss die Einnahme des Medikaments durch die Beobachtung der Ergebnisse und Auswirkungen rechtfertigen.

Es ist wichtig, zu wissen, dass nur einige Cannabis-Medikamente eine Verordnung brauchen, zum Beispiel CBD-Öl, Kapseln, Arzneimittel mit den Wirkstoffen Dronabinol und Nabilon sowie getrocknete Cannabisblüten und -extrakte.

Recht auf Kostenübernahme für die Cannabis Therapie

In Deutschland sind die Krankenkassen für die Erstattung der Gesundheitskosten der versicherten Patienten verantwortlich, auch der Kosten für die Behandlung mit Cannabis. Es gibt jedoch bestimmte Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit die Kosten von der Krankenversicherung übernommen werden. Schauen wir uns die Bedingungen an:

Zuerst muss eine Notwendigkeit für eine ärztliche Verschreibung von therapeutischem Cannabis bestehen, und zwar dann, wenn andere Standardtherapien für einige Patienten oder Patientinnen nicht wirksam oder geeignet sind. Die ärztliche Verordnung betrifft Cannabisblüten, CBD Extracts oder Cannabinoid-basierte Produkte wie Dronabinol, ein THC-Derivat.

Zweitens wird die Therapie mit Cannabis in der Regel für schwere Erkrankungen genehmigt, zum Beispiel chronische Schmerzen, Multiple Sklerose, Spastik oder Anorexie.

Recht auf Kostenübernahme für die Cannabis Therapie

Wie erteilt die Krankenkasse die Genehmigung?

Vor der Genehmigung durch die Krankenkasse müssen die Patienten ihren Ärzten eine Verschreibung für medizinisches Cannabis anfragen. Patientinnen und Patienten können entweder ihren Hausarzt um die Versorgung bitten oder die Möglichkeit nutzen, ein Cannabis Rezept online zu beantragen.

Einige Portale bieten die Möglichkeit an, mit Ärztinnen oder Ärzten Online Termine zu vereinbaren. Während einer Online-Sprechstunde wird die Krankheitsgeschichte des Patienten geprüft und wird vom Arzt entschieden, ob eine Cannabis-Therapie sinnvoll ist. Falls ja, stellt der Arzt ein Rezept aus. Patientinnen und Patienten können ihre Rezepte persönlich abholen oder per Post zu Hause erhalten.

Nach Erhalt der Verschreibung muss der Patient einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse stellen. Die Krankenkasse prüft, ob die Voraussetzungen für eine Kostenübernahme erfüllt sind, basierend auf medizinischen Leitlinien und der vom Arzt bereitgestellten Dokumentation.

Die Krankenkasse kann den Antrag vom Medizinischen Dienst (MD) begutachten lassen, der die medizinische Situation des Patienten, die Notwendigkeit der Behandlung und die Rechtfertigung der Verschreibung überprüft. Falls die Begutachtung positiv ausfällt, werden die Kosten übernommen.

Ablehnung der Kostenübernahme

Wir informieren dich, dass ein Antrag auf Kostenübernahme abgelehnt werden kann. Der Hauptgrund kann sein, dass die erforderlichen Voraussetzungen nicht erfüllt sind.

Falls du einen Antrag stellst, teilen wir dir auch mit, dass du trotz der Ablehnung innerhalb eines Monats nach Erhalt des Ablehnungsschreibens Widerspruch einlegen kannst. Der Widerspruch sollte schriftlich begründet sein und du musst spezifische Gründe deines Antrags schreiben. Darüber hinaus ist es ratsam, auch eine ärztliche Stellungnahme beizufügen.

Innerhalb einer Woche erhältst du eine abschließende Entscheidung vom Widerspruchsausschuss.

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Zum Schluss

Die Verwendung von medizinischem Cannabis bietet vielen Patientinnen und Patienten eine wertvolle therapeutische Option, insbesondere bei der Behandlung schwerer und chronischer Erkrankungen, die von anderen Behandlungen keine Effekte erzielen.

Die Verschreibung von Cannabis ist jedoch an strenge Voraussetzungen gebunden und auch für die Kostenübernahme müssen Patientinnen und Patienten bestimmte Bedingungen respektieren.

Obwohl die tatsächlichen Auswirkungen von Cannabis noch erforscht werden müssen, scheint es, dass Marihuana auf viele Betroffene positiv wirkt.

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