Cannabis gegen Angst und Depression: Ist es wirklich eine wirksame Lösung?

Cannabis gegen Angst und Depression: Ist es wirklich eine wirksame Lösung?

Veröffentlicht auf: 20/09/2024

In den letzten Jahren wurden zahlreiche Studien über medizinisches Marihuana als alternative Therapieform gegen Angst, Depression und andere Erkrankungen durchgeführt

Cannabis wurde 2017 in den medizinischen Bereich in Deutschland aufgenommen. Heute untersuchen viele Forscher weiterhin die positiven Effekte und die Nebenwirkungen von Marihuana bei Menschen mit Angststörungen, Depressionen und chronischen Schmerzen.

In diesem Artikel werden wir untersuchen, wie Cannabis als Behandlungsmethode auf viele Krankheiten wirkt und welche Symptome es bei Patienten hervorrufen kann.


Legalisierung der medizinischen Cannabis

Das „Cannabis als Medizin“-Gesetz trat am 10. März 2017 in Deutschland in Kraft und regelt den Einsatz von Cannabis im medizinischen Bereich zur Behandlung schwerer Erkrankungen. Das Gesetz ermöglicht Patienten mit bestimmten medizinischen Voraussetzungen, einen legalen Zugang zu Cannabisprodukten zu erhalten, die von Ärzten durch ein Rezept verschrieben werden können. Ärzte können Cannabisblüten sowie CBD extracts verschreiben, die zur Inhalation oder zur Einnahme verarbeitet werden können. Diese Behandlungsformen kommen bei chronischen Erkrankungen zum Einsatz, wie Multiple Sklerose, Epilepsie, Tourette-Syndrom, spastische Lähmungen, therapieresistente Übelkeit und Erbrechen und auch bei Chemotherapie.

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Wie wirkt Cannabis auf unseren Körper?

Um die Auswirkung von Marihuana auf unseren Körper zu verstehen, ist es wichtig, unser Endocannabinoid-System (ECS) genauer zu betrachten.

Das ECS besteht aus drei Hauptkomponenten: den Endocannabinoiden, den Cannabinoid-Rezeptoren und den Enzymen. Gehen wir ins Detail:

  • Endocannabinoide: Sie sind körpereigene Moleküle, die den Cannabinoiden aus der Cannabispflanze ähneln. Die wichtigsten Endocannabinoide sind Anandamid (AEA) und 2-Arachidonoylglycerol (2-AG).
  • Cannabinoid-Rezeptoren: Diese Rezeptoren befinden sich auf der Oberfläche von Zellen und reagieren auf Cannabinoide. Zwei bedeutsame Typen sind die CB1-Rezeptoren, die sich im Gehirn und im zentralen Nervensystem finden und Funktionen wie Stimmung, Schmerzempfinden, Appetit und Gedächtnis regulieren. Darüber hinaus existieren auch die CB2-Rezeptoren, die hauptsächlich in Immunzellen und peripheren Geweben aktiv sind und in Prozesse wie Entzündungsreaktionen und Immunantworten involviert sind.
  • Enzyme: Sie sind für den Abbau der Endocannabinoide verantwortlich, nachdem sie ihre Wirkung entfaltet haben. Die wichtigsten Enzyme sind FAAH (Fettsäureamidhydrolase) für Anandamid und MAGL (Monoacylglycerollipase) für 2-AG.

Cannabis gegen Angst

Wie interagieren medizinisches Cannabis mit ECS?

Medizinisches Cannabis enthält zwei Hauptwirkstoffe, THC und CBD, die die Funktionen des ECS beeinflussen können. Tetrahydrocannabinol oder THC ist der psychoaktive Bestandteil von Cannabis und Cannabidiol (oder CBD) ist dagegen nicht psychoaktiv. Beide interagieren mit verschiedenen Rezeptoren des ECS. THC bindet sich an CB1-Rezeptoren im Gehirn und ist für seine psychoaktiven Effekte verantwortlich. Es beeinflusst Emotionen, Stimmung, Entzündungen und Schmerz. Im Gegensatz dazu interagiert CBD auf komplexe Weise mit dem ECS, da es die Aktivität von Endocannabinoiden moduliert, den Abbau von Anandamid hemmt und die CB1- und CB2-Rezeptoren beeinflusst. Cannabis ist bekannt für seine entzündungshemmenden und antiepileptischen Eigenschaften sowie für seine Effekte gegen Angststörungen und Panikattacken.

Wie wirkt Cannabis gegen Angst und Depression?

Bevor wir die Wirkung von Cannabiskonsum als Therapie betrachten, begreifen wir, was Angst und Depression tatsächlich sind.

Angst ist eine biologische Reaktion unseres Körpers auf Druck und Stress, die sich durch Symptome wie unkontrolliertes Grübeln, erhöhte Herzfrequenz, Schwitzen und Zittern äußert. Die Angstauslöser können verschiedene Lebensereignisse betreffen, vom Arbeitsplatz, finanzielle Schwierigkeiten, gesundheitliche Probleme bis hin zum Verlust eines geliebten Menschen. Einige Menschen können auch in bestimmten Situationen, wie in engen Räumen oder auf hohen Gebäuden an Angststörungen leiden. Aber wie kann Cannabis ein Beruhigungsmittel gegen Angststörungen wirksam sein? Finden wir es heraus!

Die Auswirkungen von THC- und CBD-Cannabis gegen Angst

Zuerst ist es entscheidend zu erklären, dass die zwei Cannabis-Inhaltsstoffe verschiedene Wirkungen haben:

  • THC (Tetrahydrocannabinol ) ist der psychoaktive Wirkstoff in Cannabis. Marihuana mit THC wird am häufigsten von Jugendlichen und Erwachsenen zu Freizeitzwecken konsumiert. Tetrahydrocannabinol wirkt auf die CB1-Rezeptoren im Gehirn und führt zu einer Vielzahl von Effekten, d.h. Euphorie, Geselligkeit, veränderte Wahrnehmung von Raum und Zeit, die Verstärkung des sensorischen Empfindens und Stress Abbau.
  • CBD (Cannabidiol) ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid und hat mögliche therapeutische Eigenschaften. Insbesondere haben Produkte wie booster CBD einen sehr hohen Anteil an Cannabidiol. CBD beeinflusst Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und GABA, die alle eine Rolle bei der Linderung von Angst spielen können. Außerdem hat CBD keine Nebenwirkungen im Gegensatz zu THC. 

Gegen Angststörungen und Panikattacken wird Marihuana nur mit CBD empfehlenswert als Behandlung. Jedoch werden auch Behandlungsmethoden mit einer Kombination aus CBD und THC eingesetzt. Die Wahl von Cannabidiol und die Dosierung variiert bei jedem Patient, da jeder eine eigene Reaktion hat. Es ist grundsätzlich, mit einer niedrigen THC- und CBD-Dosierung zu beginnen und diese langsam zu erhöhen, bis die gewünschte Wirkung zu erreichen. Falls du Marihuana als Medikament einnehmen möchtest, ist es unerlässlich, deinen Arzt zuerst zu konsultieren und die richtige Dosierung für dich verschreiben zu lassen.

Cannabis Therapie gegen Depression

Depression ist eine komplexe Erkrankung, die sich in verschiedenen Symptomen äußern kann. Die Hauptauslöser von Depression sind Traurigkeit, der Verlust von Interesse an Aktivitäten, Schlaf- und Essstörungen, ständige Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Gefühle von Wertlosigkeit bis sogar Gedanken an Tod oder Selbstmord.

Medizinisches Marihuana mit CBD, wie zum Beispiel CBD Öl, hat viele potenzielle gesundheitliche Vorteile. Studien deuten darauf hin, dass medizinisches Marihuana bei der Linderung von Depressionssymptomen wie Schlafstörungen, mangelndem Appetit und Angstgefühlen hilfreich sein kann.

Cannabis Therapie gegen Depression

Cannabis als Behandlungsmethode gegen chronische Erkrankungen

Marihuana wird nicht nur gegen Angststörung und Depressionen verwendet, sondern auch als Medikament für chronische Schmerzen wie Multipler Sklerose, Epilepsie, das Tourette-Syndrom und ADHS. Cannabis spielt auch in der Psychotherapie eine zentrale Rolle. Schauen wir uns die Vorteile des Cannabis für einige Krankheiten genauer an:

  • Cannabis in der Psychotherapie: Marihuana unterstützt Patienten mit ihren Emotionen umzugehen, negative Denkmuster zu verändern und gesunde Bewältigungsstrategien für Stress zu entwickeln.
  • Cannabis als Behandlung für Neurosen: die Neurose enthält Angststörungen, Zwangsstörungen und Störungen, die aus posttraumatischem Stress verursacht werden.
  • Cannabis als Behandlung für ADHS: ADHS ist eine Erkrankung, deren Ursachen noch nicht klar sind. ADHS Menschen haben häufig einen erhöhten Cortisol-Spiegel und einen verringerten Dopamin-Spiegel, die die typischen Symptome dieser Störung verursachen. Medizinisches Cannabis kann helfen, das Ungleichgewicht bei ADHS Patienten auszugleichen und gleichzeitig die Übertragung von Dopamin und Serotonin im Gehirn zu erleichtern. Zudem werden die Adenosin-Rezeptoren aktiviert, die die Auswirkungen der Angst mindern und die Konzentrationsfähigkeit verbessern können.

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Zum Schluss

Es ist noch nicht vollständig klar, ob Cannabis effektive Auswirkungen auf einige Störungen hat. Das Thema des Cannabiskonsums im medizinischen Bereich ist noch neu und Experten haben widersprüchliche Meinungen darüber. Einerseits stützen viele Forscher Marihuana als Therapie gegen chronische Krankheiten, andererseits deuten viele Studien darauf hin, dass das Risiko des Cannabiskonsums zu einer Sucht führen kann.

Dennoch bestätigen viele Patienten die Wirksamkeit von Cannabis als Therapie gegen ihre Schmerzen, vor allem Angstzuständen, Depressionen und chronische Krankheiten. Zudem könnten neue Studien in Zukunft genauere Daten über die Wirkung von Cannabis für medizinische Zwecke liefern.

Wenn du Cannabis als natürliche Behandlungsmethode gegen Störungen probieren möchtest, konsultiere zuerst deinen Arzt und lass dir die richtige Dosierung für dich verschreiben. Außerdem kannst du eine Vielzahl von CBD-Produkten auf unserem Online-Shop JustBob auswählen!